Das Bündnis aus CDU, FDP. FWG, Grünen und Bürgerliste im VG-Rat Rhein-Selz sieht wegen der steigenden Kosten noch Beratungsbedarf. Bürgermeister Klaus Penzer (SPD) is „not amused“.
Die „Halbzeit“ der diesjährigen Saison rückt immer näher. Am 2. Juli fährt die Fähr’ von 11 bis 18 Uhr am 3. Aktionstag vom Anleger auf Guntersblumer Seite über den Rhein zur Insel Kühkopf. Auch dieser Fährtag findet anlässlich eines besonderen Ereignisses in der Altrheinregion statt. Gimbsheim feiert am ersten Juliwochenende 1250-jähriges Jubiläum. In seiner langen Geschichte gehörten Gebiete des südwestlichen Teils der Insel Kühkopf vor der Rheinbegradigung zu Gimbsheim. Bis in die 1960er Jahre unterhielt die Gemeinde sogar einen eigenen Fährbetrieb dahin, um die Bearbeitung der landwirtschaftlichen Flächen zu gewährleisten. Die Besucher der Jubiläumsfeier, die vom Touristikverein der VG Eich gesponsert wird, erwartet ein buntes und abwechslungsreiches Programm auf dem Wein- und Straßenfest.
Aktionen und Infos
Orts- und Museumsführungen, Konzerte und Tanzvorführungen, Planwagenfahrten und natürlich kulinarische Genüsse. Auch den kleinen Gästen wird es bei Kinderführungen, Bastelaktionen usw. nicht langweilig werden. Zwischen all den vielen Aktivitäten linksrheinisch finden die Besucher im Naturschutzgebiet der Insel Kühkopf ruhige und entspannende Momente. An den beiden Infoständen auf den jeweiligen Rheinseiten können sich Besucher über den Fährverein und seine Aktivitäten, das Projekt e-Fähre und zu touristische Attraktionen auf hessischer und rheinhessischer Seite auf den neuesten Stand bringen lassen. Zum Vormerken an dieser Stelle die Termine der drei nächsten Fährtage: 20. August, 11bis 20 Uhr (Kellerwegfest); 17. September, 11 bis 18 Uhr (Herbstfest auf dem Hofgut Guntershausen) und 15. Oktober, 11 bis 18 Uhr (Weinforum Guntersblum).
Datum/Zeit
Datum - 02.07.2017
11:00 - 18:00
BÜRSTÄDTER ZEITUNG
Von Ute Sebastian
NATURSCHUTZ Auf dem Kühkopf sind die grazilen Silberreiher jetzt wieder häufig zu beobachten
STOCKSTADT - „Noch vor zehn, 20 Jahren war ein Silberreiher in unserer Region eine Sensation, die Vogelliebhaber in Scharen anlockte“, berichtet Ralph Baumgärtel. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts, erzählt er, sei das für lange Zeit letzte Brut-Exemplar auf der Königsinsel am Rhein abgeschossen worden: Wegen der langen Schmuckfedern auf dem Rücken der Vögel, die bei den Damen als Hutschmuck en vogue waren, sei die Art fast ausgerottet worden. Und obwohl die Reiher-Jagd verboten wurde, ließ sich bis Anfang der sechziger Jahre keines der Tiere mehr in Hessen blicken.
Mittlerweile allerdings freut sich der Revierförster im Naturschutzgebiet Kühkopf-Knoblochsaue und Leiter des dortigen Umweltbildungszentrums über regelmäßige Besuche der eleganten weißen Schreitvögel. Gelegentlich sind sie sogar in kleinen Trupps unterwegs. „Die ersten sind bei uns in den neunziger Jahren zugewandert“, erläutert Baumgärtel. Davor pilgerten Vogelfreunde und Fotografen aus ganz Mitteleuropa zum Neusiedler See an der österreichisch-ungarischen Grenze, um die Tiere zu beobachten.
Größerer Lebensraum durch erweiterten Speisezettel
Silberreiher sind bei uns vor allem im Herbst und Winter anzutreffen. Selbst bei Dunkelheit oder Nebel sind sie wegen ihres auffälligen Gefieders schnell zu entdecken. Der Naturschutzbund beschreibt das in einem Steckbrief recht poetisch: „Als leuchtende Tupfer schreiten sie langsam durchs flache Wasser oder verharren mit fast waagerecht gehaltenem Körper und steif vorgestrecktem Hals, ehe sie blitzschnell nach ihrer Beute stoßen.“ Etwa so groß wie der bei uns besser bekannte Graureiher, ist der helle Verwandte schlanker, hat einen besonders langen Hals und erscheint graziler. Warum der Silberreiher zunehmend als Gast in deutschen Feuchtgebieten wie den Auen um den Kühkopf oder am Lampertheimer Altrhein auftaucht, haben auch Experten noch nicht geklärt. Ein Faktor dafür, dass die Vögel über ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet in Ost- und Südeuropa hinaus wandern, mag der Klimawandel sein. Allerdings sind Silberreiher nicht kälteempfindlich und auch bei frostigen Temperaturen an eisfreien Fließgewässern zu beobachten.
Baumgärtel hält es für eher wahrscheinlich, dass die Tiere erst ihren Speisezettel und dann ihre Lebensräume erweiter haben: „Der Silberreiher hat gelernt, außer Fischen und Amphibien auch Mäuse zu fressen“, meint der Revierleiter. Diese Leckerbissen findet er auch auf trockeneren Flächen wie Äckern. So muss er nicht mehr zwangsweise in südlichere Gefilde ziehen, wenn die Gewässer zugefroren sind.
Die hauptsächliche Ursache für das vermehrte Auftauchen des Silberreihers hierzulande dürfte jedoch in der Zunahme von Brutpaaren in den weiter nördlichen und kontinentalen Gebieten Osteuropas wie Russland oder der Ukraine liegen. Dort ist es zwar im Sommer warm, im Winter jedoch so kalt, dass die „Flüchtlinge“ lieber im vergleichsweise warmen Deutschland mit wenig Schnee überwintern. Finden sie in besonders harten Wintern auch bei uns keine Nahrung mehr, wandern sie weiter nach Süden.
Silberreiher sind beinahe Kosmopoliten und kommen in Nord- und Südamerika ebenso wie in Asien und Teilen Afrikas vor. Eigentlich Brutvögel wärmerer Länder, konzentrierte sich ihr Brutgebiet in Europa ursprünglich auf relativ wenige Plätze, vor allem im Südosten. Die Brutkolonien liegen meist im Schilfröhricht, wo Männchen und Weibchen gemeinsam ein Nest aus Schilfhalmen dicht über der Wasseroberfläche bauen. Auch die Brutarbeit teilen sich beide Elterntiere. Sind die Jungtiere flügge, bleibt die Familie noch einige Zeit zusammen, bis sie im Juli in unterschiedliche Richtungen abwandern. Aufgrund ständiger Ortswechsel und des ganzjährigen Auftretens in Mitteleuropa ist über das genaue Zugverhalten des Silberreihers bisher jedoch nur wenig bekannt.
IMPRESSUM:
Verein zur Verbindung der Kulturlandschaften Altrhein und Insel Kühkopf e.V.
Vorsitzende:
Claudia Bläsius-Wirth
Alsheimer Str. 32
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